KLASSISCHE HOMÖOPATHIE
Um die homöopathische Wissenschaft in ihrer ganzen Tragweite zu begreifen und zu beherrschen sind viele Jahre intensivem Studiums nötig. In einer kurzen Einführung kann man nur die allgemeinen Mißverständnisse aus dem Weg räumen und aufzeigen, was man von dieser Heilkunst erwarten kann.
Ihren Anfang nahm die Homöopathie vor mehr als 200 Jahren zur Zeit Goethes und Napoleons, sie ist das in die Zukunft gerichtete Lebenswerk einer genialen Persönlichkeit, dem Arzt und Apotheker Samuel Hahnemann. Er entdeckte, daß eine Arznei, die einen gesunden Menschen krank macht, kranke Menschen heilen kann. Der Kernsatz dieser Methode lautet: Similia Similibus curentur - Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt. Hahnemann machte außerdem die Entdeckung, dass die Krankheitsanzeichen bzw. Symptome nicht die Krankheit selber ausmachen, wohl aber verläßliche Wegweiser zu deren Heilung sind. Er verstand Krankheit als eine Beeinträchtigung der Lebensenergie, als einen inneren Prozeß mit bestimmten Gesetzmäßigkeiten, der neben den physischen Elementen auch das Denken und Fühlen umfasst. Bald nach ihrer Entdeckung hat sich die Homöopathie weltweit verbreitet. Nach der Weltgesundheitsorganisation ist sie die zweithäufigst angewandte Heilmethode in der Welt vor der Pflanzenheilkunde und der Schulmedizin. Bis heute hat sie vielen Anfeindungen standzuhalten, hauptsächlich von denen, die besonders gut an dem etablierten Gesundheitssystem verdienen.
HOMÖOPATHIE UND ALLOPATHIE
Die Homöopathie vernichtet die Wurzeln der Krankheit, während die Allopathie (Gegensätzliches wird durch Gegensätzliches "geheilt") nur deren Symptome kaschiert und unterdrückt. Wir erleben es täglich: bei einem Krampf bekommt man ein krampflösendes Mittel, bei Schlafstörungen Mittel, die betäuben, bei Durchfall ein Medikament, das Verstopfung erzeugt, bei Verstopfung wiederum ein Medikament, welches Durchfall provoziert, u.s.w.. Die Symptome können damit zunächst schnell beseitigt werden. Die Ursache aber bleibt unberührt und sorgt dafür, dass die Symptome bald wieder auftreten, meist noch heftiger als vorher. Jetzt werden die Medikamente erneut gegeben, oft auch die Dosis erhöht, und der Teufelskreis kann seinen Lauf nehmen. Mit der Zeit treten Nebenwirkungen auf, die wiederum mit Medikamenten behandelt werden, der Körper wird mehr und mehr geschwächt.
Die richtig angewandte homöopathische Wissenschaft heilt sanft, nebenwirkungsfrei und dauerhaft mit speziell aufbereiteten Arzneimitteln, die die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren, und die geschwächte Lebensenergie wieder stärken.
Ein Beispiel ist die Heilpflanze Arnica montana. Wird sie einem Gesunden verabreicht, fühlt er sich bald wie zerschlagen. Jede Berührung schmerzt, er ist gereizt und findet trotz Müdigkeitkeit keinen Schlaf. Hingegen kann dasselbe homöopathisch aufbereitete Mittel jemanden heilen, der unter solchen Beschwerden leidet, sei es nach einem schweren Sturz mit Prellungen oder einem anstrengenden Stadtbummel.
ANAMNESE UND VERSCHREIBUNG
Wichtig ist daher die Kenntnis von den sogenannten "Arzneimittelbildern" der Substanzen, mit denen die Symptome einer Erkrankung nach gründlicher homöopathischer Anamnese verglichen werden.
Der Therapeut nimmt sich viel Zeit für das Gespräch mit dem Patienten, denn wichtiger als die Diagnose einer bestimmten Krankheit ist das individuelle Bild der Beschwerden. Bevor nun ein homöopathisches Mittel verschrieben wird, muß eine sorgfältige Bewertung der Symptome unter Zuhilfenahme umfangreicher Repertorien vorgenommen werden.
Die therapeutischen Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt, akute und chronische Erkrankungen, wie Rheuma, Allergien, Neurodermitis etc. lassen sich heilen. Der Patient muß allerdings lernen, sich genau zu beobachten. Seine Rolle geht über die bloße Einnahme der Arznei hinaus.
Allgemein ist festzustellen, dass ein langsamer Wandel im Bewußtsein der Menschen stattfindet. Die Bereitschaft zur Eigenverantwortung für das Leben und Gesundheit wächst. Die Homöopathie kann dazu beitragen, aus der Misere des kranken Gesundheitsystems herauszuhelfen. Sie ist preiswerter und effektiver.
Wer sich näher für die Heilkunst interessiert, dem sei das Buch "Medizin der Zukunft" des bedeutendsten Homöopathen dieser Zeit, Georgos Vithoulkas empfohlen. Er wurde 1996 mit dem alternativen Nobelpreis für seine Verdienste um die Homöopathie und damit der Menschheit, ausgezeichnet.